Der Clink of Ice Film Review
Der französische Filmemacher Bertrand Blier ist bekannt für seine Darstellung männlicher Freundschaften, daher ist „The Clink of Ice“ eine Art Aufbruch. Die beiden männlichen Charaktere sind nicht nur antagonistisch; einer von ihnen versucht den anderen zu töten.

Charles Faulque (Jean Dujardin), ein beschämter Schriftsteller und eingefleischter Weintrinker, lebt im selbst auferlegten Exil. Seine Einsamkeit wird unterbrochen, als ein Fremder (Albert Dupontel) in seiner Villa ankommt. "Ich bin dein Krebs", erklärt der unerwünschte Gast. So beginnt ein philosophischer und düsterer Kampf zwischen den beiden. Charles ist abwechselnd selbstmitleidig, resigniert und trotzig gegenüber seinem böswilligen Hausgast. "Ich bin böse", verkündet der Krebs, "und ich bin unsterblich."

Louisa (Anne Alvaro), Charles 'treue Haushälterin, befindet sich in der gleichen Situation. Eine krötenähnliche Frau in Schwarz erscheint und kündigt sich als Louisas Brustkrebs an. Louisa ist im Gegensatz zu Charles stoisch und entschlossen. Sie hilft Charles dabei, einen Plan zu formulieren, um die krebskranken Untermieter zu täuschen und ein neues Leben zu beginnen.

Blier, der „The Clink of Ice“ schrieb und inszenierte, verfällt nicht in Sentimentalität. Er lässt seinen Figuren auch nicht den Trost religiöser Überzeugung zu. Stattdessen flüchten Charles und Louisa vor ihren Schmerzen in körperlichen Beziehungen. Charles hatte implizit eine Reihe bedeutungsloser Beziehungen zu jüngeren Frauen. Louisa ist jedoch verzweifelt in Charles verliebt.

Louisa erzählt einen Rückblick, in dem sie die Nacht beschreibt, in der Charles 'Frau ihn verlassen hat. Louisa zieht den betrunkenen und bewusstlosen Charles aus und legt ihn ins Bett. Sie gesellt sich zu ihm und streichelt seine Brust, während Leonard Cohens Song "A Thousand Kisses Deep" auf dem Soundtrack gespielt wird. Louisa schaut direkt in die Kamera, als sie ihre Wünsche anerkennt und die Szene intim und sinnlich ist, ohne grafisch oder vulgär zu sein.

Ein dialoglastiger Film wie „The Clink of Ice“ kann nur erfolgreich sein, wenn die Schauspieler überzeugen. Während einige von Bliers Comedic-Linien ihre Spuren verfehlen, erhebt sich seine Besetzung über die Fußgängermomente. Insbesondere Jean Dujardin beweist erneut seine Vielseitigkeit, indem er einen Charakter spielt, der nicht ganz sympathisch ist. Charles wiegt häufig einen Eiskübel in seinen Armen, was den Titel erklärt. Das endgültige Bild verweist auch auf den Titel und ist etwas mehrdeutig. Der Betrachter muss entscheiden, ob Charles oder sein Krebs der ultimative Sieger ist.

„The Clink of Ice“ (Le Bruit Des Glacons) wurde 2010 veröffentlicht. Der Film ist nicht bewertet, aber aufgrund von Nacktheit und Sexualität für ein reifes Publikum gedacht. Auf Französisch mit englischen Untertiteln habe ich den Film auf eigene Kosten auf DVD gesehen. Bewertung veröffentlicht am 19.07.2016.

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