Ruhm (2016) Film Review
"Ruhm" beginnt in der Art einer Mark Twain-Geschichte; ein schlauer Kommentar über den arglosen Jedermann und sein Gefecht mit einem übereifrigen Spindoktor. Das Unbehagen nimmt jedoch zu, als unser Jedermann, ein bescheidener Eisenbahner in Bulgarien, wie eine Fliege im Spinnennetz in den Machenschaften des Staates gefangen ist. Kristina Grozeva und Petar Balchanov verstärken die Spannung in ihrem zweiten Spielfilm. "Ruhm" gipfelt in einem Akt der Gewalt, der schockierend und doch unvermeidlich ist.

Die Hauptursache für die Tragödie von Tzanko Petrov (Stefan Denolyubov) ist, dass er ein ehrlicher Mann in einer korrupten Gesellschaft ist. Als Tzanko ein Bündel Bargeld findet, das auf den Eisenbahnschienen verlegt wurde, übergibt er das Geld pflichtbewusst an die Behörden. Dies bringt ihm die Verachtung seiner Kollegen ein, von denen einer vorschlägt, er verdiene "den Preis für den Narren der Nation". Julia Staykova (Margita Gosheva), die rücksichtslose PR-Direktorin des Verkehrsministers, nutzt Tzanko zynisch, um den Ruf ihres zwielichtigen Chefs zu stärken.

Julia veranstaltet eine Zeremonie für die Presse, in der Tzanko eine neue Uhr erhält. Das Problem ist, dass die Uhr wertlos ist und Julia Tzankos eigene Uhr, einen wertvollen Besitz, der von seinem Vater geerbt wurde, unbekümmert genommen hat. Bei Tzankos Bemühungen, seine Uhr wiederzubekommen, verwickelt er seine Mitarbeiter und den Verkehrsminister unabsichtlich in Diebstahl. Julia macht sich daran, Tzankos Ruf mit katastrophalen Folgen zu zerstören.

"Glory" ist der zweite Teil einer geplanten Trilogie der Drehbuchautoren Grozeva und Balchanov (die sich mit Decho Taralezhkov über "Glory" das Drehbuch teilen). Die Filmemacher lassen sich von realen Ereignissen inspirieren, um die wirtschaftlichen und sozialen Kräfte zu untersuchen, die außerhalb der Kontrolle des normalen Arbeiters liegen. Grozeva und Balchanov konzentrieren sich auf Klassen- und Machtstrukturen, die Individuen jeden Geschlechts betreffen. Der bedrängte Protagonist ihres ersten Spielfilms ("The Lesson") ist weiblich, während der Charakter, der in "Glory" an den Rand getrieben wird, männlich ist.

"Glory" wird in einem fast dokumentarischen Stil gedreht, wobei der Kameramann Krum Rodriguez viel Handkamera verwendet. Gegen Ende des Films wird Tzanko im Rahmen genauso inhaftiert wie durch die Umstände. In einer extremen Nahaufnahme schießen seine Augen wild auf die Suche nach einer Flucht, die es nicht gibt.

"Glory" ("Slava") wurde 2016 in den USA veröffentlicht. Der Film ist in bulgarischer Sprache mit englischen Untertiteln. Erhältlich auf DVD und Amazon Prime, habe ich den Film auf eigene Kosten gesehen. Bewertung veröffentlicht am 02.07.2008.

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