Alzheimer kann das Leben der Pflegekraft verkürzen
Pflegekräfte von Alzheimer-Patienten sind Tag und Nacht mit Stress konfrontiert. Viele bitten nicht um Hilfe wegen ihres persönlichen Stolzes, der Kosten für die Einstellung von Begleitern oder der Entfremdung aufgrund des Stigmas der Krankheit. Viele wohlmeinende Freunde und Familienmitglieder scheinen auf der Strecke zu bleiben, da Alzheimer keine schöne Krankheit ist und eine ruhige Patienteninteraktion erfordert, insbesondere wenn diese Interaktion nicht in Erinnerung bleibt. Es gibt jedoch einen noch heimtückischeren Tribut für die Pflegekraft, was eine Erosion der persönlichen Gesundheit und eine kürzere Lebensdauer bedeutet!

Das American Journal of Geriatric Psychiatry (15. September 2007) zitierte nicht nur die emotionale Belastung durch die Pflege eines Alzheimer-Patienten, sondern auch die körperliche Belastung. In einer Studie, in der 41 Betreuer mit 41 Nicht-Betreuern verglichen wurden, stellten die Forscher fest, dass Alzheimer-Betreuer kürzere Telomere hatten als Nicht-Betreuer. Telomere sind das genetische Material am Ende der Chromosomen, das die ordnungsgemäße Zellteilung fördert. Während der natürliche Alterungsprozess für kürzere Telomere verantwortlich ist, wurden die Telomere der in der Gruppe der Pflegepersonen gefundenen Personen bis zu acht Jahre nach dem Alter in der Kontrollgruppe verkürzt. Auch die Gruppe der Pflegekräfte hatte weniger T-Zellen des Immunsystems sowie höhere CRP-Spiegel und entzündungsfördernde Proteine.

Als mein Vater Alzheimer hatte, war meine Mutter seine Betreuerin, während sie ihr Immobiliengeschäft führte. Ich habe zwar häufig eingecheckt, besucht, aber die Last lag bei ihr. Sie war diejenige, die rund um die Uhr damit lebte. Nachdem mein Vater verstorben war, wurde bei ihr einige Jahre später Alzheimer diagnostiziert. Ich bin überzeugt, dass Stress der Wendepunkt ihrer Krankheit war.

Basierend auf den Studien und meiner persönlichen Erfahrung möchte ich die Pflegekräfte auf die lebensrettenden Eigenschaften eines Unterstützungssystems aufmerksam machen. Untersuchungen zeigen, dass diejenigen Betreuer, die emotionale Unterstützung erhalten, an Selbsthilfegruppen teilnehmen und sich persönlich und telefonisch beraten lassen, gesünder und positiver sind, wenn sie diesen Krankheitsprozess bewältigen.

Jeder von uns hat das Recht, sein authentisches Leben mit persönlicher Freude zu führen. Die Betreuung eines Alzheimer-Patienten ist zwar eine enorme Aufgabe, sollte uns aber nicht definieren und unsere Identität verändern. Wir müssen das Gesamtbild sehen, den reichen Kontext unseres Lebens.

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